Jetzt musste ich binnen acht Tagen schon zum zweiten Mal eine Skitour abbrechen und umkehren. Das erste Mal war es ein Schneesturm und steigende Lawinengefahr, die zur Umkehr mahnten, jetzt war es Nebel. Keine Sicht, keine Kontur und dann auch noch alleine unterwegs – da siegte die Vernunft. Ich zog die Felle von den Skiern und hatte eine genussvolle Abfahrt.
Umkehr – das ist auch das Thema der Fastenzeit, die kurz nach meiner ersten Umkehr begonnen hat. Ich meine, es geht da nicht so sehr um Verzicht, auch wenn ich jetzt schon viele Leute wieder reden höre, was sie alles nicht mehr essen und trinken. Umkehr heißt im Griechischen Metanoia – und das meint „den Sinn ändern“.
Ich habe bei beiden Skitouren meinen Sinn geändert, das ursprüngliche Ziel aufgegeben, darauf auch verzichtet, dann aber einen anderen Blick, eine neue Perspektive eingenommen, die in erster Linie etwas mit dem Heilsein meines Lebens zu tun hatte. Ich bin jeweils gut im Tal angekommen und hatte in den Tiefschneehängen einen großen Genuss.